Einige schwere Kletterunfälle im Helenental führten schon vor einigen Jahren zur Gründung der Höhenrettungsgruppe der FF Baden Weikersdorf. Nicht immer ist die Zufahrt für ein Hubrettungsgerät möglich. Manche Notfallorte (Kräne) sind auch deutlich höher als die üblichen 30 Meter Drehleitern der Feuerwehr. Um in solchen schwierigen Situationen trotzdem wirksame Hilfe durch Seilzugangsmethoden leisten zu können, trainieren die Männer der HRG regelmäßig den Notfall. Mittlerweile wurde die Ausbildung und die Ausrüstung perfektioniert. Die Intensivausbildung erfolgte auf professionellem Niveau in der Höhenwerkstatt Tribuswinkel. So verfügt die FF Baden Weikersdorf mittlerweile über 18 zertifizierte Höhenretter von denen im Jahr 2013 sogar 12 Kameraden den „Advanced Level“ erfolgreich absolvierten. 2 Kameraden sind geprüfte Sachkundige für PSA (persönliche Schutzausrüstung) und damit legitimiert die komplexe Ausrüstung der HRG der gesetzlich geforderten, jährlichen Prüfung zu unterziehen.
Die HRG absolvierte 2013 insgesamt 9 Gesamtübungen mit einer durchschnittlichen Dauer von jeweils rund 4 Stunden um im ständigen Training das Ausbildungsniveau halten zu können. Einige „Highlights“ sind nun im Folgenden herausgegriffen:
12.4. – 13.4. Aufbaulehrgang (16 Stunden) in der Höhenwerkstatt mit den Kameraden
Armann, Belikov, Brand, Dolkowski C, Dolkowski M, Enenkel, Greger, Kink, Rödl, Schwingenschlögl, Sinkovits und Zimara
11.5.2013 Am 11. Mai trainierte die HRG die Rettung eines Kranführers aus mehr als 30 Meter Höhe unter erschwerten Wetterbedingungen. Kalter und starker Wind und leichter Regen erforderte körperliche Fitness, gute Ausrüstung und einen tollen Teamgeist. Als zusätzliche Erschwernis wurde angenommen, dass eine vertikale Rettung des Kranführers baulich nicht möglich wäre. Daher erfolgte die Rettung aus der Krankabine mittels Rollgliss (5-fach Flaschenzugsystem) und anschließender Übergabe an ein Schrägseilsystem. 3 Teams bauten parallel die notwendige redundante Seiltechnik auf, um die Rettung möglichst sicher und zügig durchführen zu können. Herzlichen Dank an die Bauleitung des Pflegeheimes Baden, die uns diese Übung ermöglichte.
22.6. 2013 Die HRG nutzte einen arbeitsfreien Samstag, um seilunterstützte Rettungstechniken zu perfektionieren. So war die Aufgabenstellung diesmal ein spezielles Seilbahnsystem über einen Fluss aufzubauen, welches eine hängende Person unter einer Brücke zuerst abwärts und dann wieder aufwärts führte („crossing hole“). Erheblicher Materialaufwand (4x 70 m und 2x50m Kernmantelseile waren u.a. notwendig).
10.8.2013 Die HRG der FF Baden Weikersdorf übte gemeinsam mit dem Rotem Kreuz Baden. Übungsannahme war ein Kletterunfall am sogenannten Jammerwandl im Helenental. Der verunglückte Kletterer lag auf einer stark abschüssigen Felsplatte ca. 70 Meter von der Straße entfernt. Bei dieser Übung lag der Schwerpunkt bei der Sicherung der Rettungskräfte durch die Höhenretter der Feuerwehr. Alle Notfall- bzw. Rettungssanitäter des RK wurden durch qualifizierte Höhenretter mit 5-Punkt Gurten ausgestattet und mit ASAP bzw. Y an entsprechenden Haltepunkten gegen Absturz gesichert. Da an dieser Kletterwand schon mehrere reale Unfälle passierten, wurden bereits vor Jahren sichere Haltepunkte gemeinsam mit einem qualifiziertem Flugretter der Exekutive geschaffen. Feuerwehrleute und Sanitäter führten gemeinsam die Erstversorgung und schonende Umlagerung für den Abtransport durch. Dabei wurden verschiedene Rettungsgeräte (Spinboard, Schaufeltrage, Vakuummatraze, Korbtrage) getestet. Zwei Trupps der HRG bereiteten inzwischen ein redundantes Seilbahnsystem vor, mit dem abschließend der Patient gemeinsam mit einem Sanitäter (nach entsprechender Einweisung) abgeseilt wurde. Die Szenarien wurden mehrfach geübt. Nach rund fünf Stunden intensiven Trainings (u.a. erfolgte auch eine Reanimation einer Puppe auf der Felsplatte) rückten alle Einsatzkräfte nach der sehr positiven Übungsnachbesprechung wieder ein.
Bericht & Bilder: HBM Dolkowski